Die zwei Herzen

Komisch wie zwei Herzen zu einander gehören.
Obwohl durch verschiedene Körper getrennt.
Dennoch auf ewig verbunden.
Doch was passiert wenn sie aus ihrer Synchronisation gerissen werden?
Unsicherheit?
Wie jedes Herz einzeln versucht das andere wieder zu finden.
Festzustellen das Eines zweifelt.
Sich aufrichtet und sich stark macht und das Andere beschützt.
Dann erschöpft einschläft.
Schließlich sich das Andere erhebt und sich neben das Schlafende legt.
Es zudeckt und warm hält.
Sich ankuschelt und mitschläft.
Als nun das Eine Herz wieder aufwacht.
Gestärkt und wieder voll Zuversicht, das Andere Herz neben sich liegen sehend.
Beschließt es Frühstück zu holen, doch es rastet auf dem Weg zurück auf einer Bank.
Hört den Vögel zu und genießt die Sonnenstrahlen.
Als auch das andere Herz wieder erwacht.
Aufschrickt!
Sich verlassen fühlt und flieht.
Das eine Herz nun nur ein leeres Bett antrifft.
Schmerzhaft zusammenbricht und sich einrollt.
Beide auf der Flucht.
Beide voll Sehnsucht.
Beide verletzt.
Auf in die Welt!
Weg von dem, daß uns weh tut.
Weg von dem, daß uns Angst macht.
Weg von allem!
Weg.
… und doch blicken die beiden Herzen hin und wieder zurück.
Vielleicht sieht man doch das andere Herz noch einmal.
Und wer weiß, vielleicht sehen sie einmal zum gleichen Zeitpunkt zurück und sehen sich.
Sehen sich an und merken das sie im gleichen Takt schlagen.
– sanados

Aufwachen

Die Augen blinzeln.
Die Sonne steht schon hoch.
Doch sie blendet nur den Nebel.
Dann schrillt der Alarm.
Der Kaffee reicht nicht.
Die Maschine macht mich kaputt.
Werkzeug das die Morgenstunde nicht verträgt.
Es ist noch viel zu bald.
Ich decke mich mit der Staffelei zu.
Die Farbe ist noch nicht trocken.
Verbindet mich mit dem Gemälde.
Ich werde meine eigene Kreation.

Kurz stelle ich mir vor wie ich mich selbst ausstelle.
“Darf ich vorstellen? Das Ergebnis meines Schaffens.
Ich!”
Deprimierend.
Stehe jetzt in einer Ecke einer Ausstellung.
– sanados

Irgendwann

Wenn Fenster zu Spiegel werden.
Blumen zu Messern.
Waffen sich zu einem Meer verbinden.
Stützen die dich am Boden halten.
Man sich ins Leere stürzt und vom Regenbogen getragen wird.
Wir fliegen gemeinsam mit Gazellen.
Immer schneller.
Gemeinsam über Gletscher.
Bis hin zu den Städten.
Den grossen Plätzen der Delphinen.
Taumeln, stolpern und legen uns dann nieder.
In der Mitte der neuen Sonne.
Dann essen wir Steine und trinken Stahl.
Volle Freude atmen wir Wasser.
Bis wir uns am Abend im Feuer zur Ruhe legen.
– sanados

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Die Fehler die wir gemacht haben sehen wir in der Gegenwart.
Die Fehler die wir in der Gegenwart machen sehen wir in der Zukunft.
Jetzt sehe ich in die Vergangenheit und sehe immer die gleichen Fehler.
Wieder mache ich die gleichen Fehler,
die ich bald in der Vergangenheit sehen werde.
Damit kenne ich die Zukunft.
Gegenwart ist die Vergangenheit,
Zukunft ist die Gegenwart.
Zukunft ist die Vergangenheit.
Wenn ich jetzt meine Vergangenheit betrachte sehe ich in die Zukunft.
Vergangenheit kann ich nicht ändern.
Bin ich dazu verdammt immer die gleichen Fehler zu machen?
– sanados