Alt

Alt genug, daß ich meine Freunde nicht meinem Schmerz belästige.
Alt genug, um nicht unkontrolliert in Tränen auszubrechen.
Alt genug, um zu lachen trotz meiner Gedanken.

Bald zu alt, um meinen einzigen Traum umzusetzen.
Bald zu alt, um meinen einzigen Wunsch zu realisieren.
Bald zu alt, um noch Hoffnung zu haben.

Ich bin zu alt, um in einer Traumwelt zu leben.
Zu alt, um unrealistische Vorstellungen zu haben.
Zu alt, als das ich einfach zum Telefonhörer greifen könnte.
– sanados

Der letzte Schlag

Ich weiß nicht wie lange ich das durchhalte.
Mein Herz rast, meine Adern pochen.
Und das schon seit langem.
Ich habe keinen Hunger und Essen regt nur den Brechreiz an.
Schlaf klingt wie ein Märchen.
Und nur dieser eine Gedanke die ganze Zeit im Kopf.
So unwahrscheinlich es auch sein mag.
So unrealistisch es auch klingt.
Ich habe noch immer Hoffnung.
Und ich glaube das sich die Hoffnung bald erfüllt.
Ich hoffe das ich so lange durchhalte.
Aber ich kann nicht davon ablassen.
Es ist zu wichtig.
Es ist alles was mir etwas bedeutet.
Es ist mein einziger Weg glücklich zu werden.
Dafür bin ich bereit alle Schmerzen auf mich zu nehmen
Nichts war mir je so wichtig noch wird es wieder einmal so wichtig sein.
Was dann noch kommt schaffe ich.
Ich bin bereit glücklich zu sein.
Ich habe es verdient glücklich zu sein.
Ich höre mein Herz schlagen und wie es mir zustimmt!
Als ob es diesen Wunsch noch unterstreichen wollte schlägt es noch einmal sehr kräftig.
Ein letztes Mal.
– sanados

nebelschwaden

Verlorene Seelen auf der Durchreise.
Getränkt in Hoffnung.
Irren durch den Wald.

Auflösend sich formen.
Benetzen dein Gesicht.
Sammeln sich zu Tropfen.
Beginnen dann der Schwerkraft zu folgen
und hinterlassen ein Spur von Traurigkeit.

Du nimmst sie in dir auf.
Volltrunken von Sehnsucht.
Tauchst weiter ein in diese graue Wand.
Blind und doch sehend.
Fühlend.

– sanados

Schrei nach Hilfe

Keine Ziele.
Keine Perspektive.
Ein Schrei nach Hilfe.
Der Alkohol antwortete auf den Ruf.
Aber er hilft nicht.
Er betäubte.
Und sie kam zurück.

Ein Schrei nach Hilfe.
Die Drogen antworteten auf den Ruf.
Aber auch sie halfen nicht.
Auch sie betäubten.
Zur falschen Zeit.
Ein Schrei nach Hilfe.
Wir antworten.
Wir fanden ein bewustloses Mädchen.
Und wir halfen.
Wir verbanden ihre Wunden.
Wir gaben ihr Hoffnung.
Wir gaben ihr Geborgenheit.
Und sie weinte.
Seit langem ehrliche Tränen.
Und dann lächelte sie.

Was für ein schönes Ende.
Wenn es hier auch enden würde.
doch das Leben spielt selten wie wir es wollen.
Sie verlier ihren Weg wieder.

Keine Ziele.
Keine Perspektiven.
Und sie erinnerte sich daran wer ihr geholfen hatte.
Nur hätte sie doch nur anrufen müssen.
Warum hat sie nicht angerufen?
Ein Schrei nach Hilfe.
Wieder hörten wir den Ruf.
Und wieder antworteten wir.
Wir fanden ein Mädchen mit Überdosis.

Ich werde die Hand die mich am Hemd hielt nie wieder vergessen.
Und ihren Schrei nach Hilfe der in ihren Augen stand.
Die Augen, die dann verblasten,
die Hand, die sich löste.
Den Kampf den wir verloren haben.
– sanados