Aufwachen

Die Augen blinzeln.
Die Sonne steht schon hoch.
Doch sie blendet nur den Nebel.
Dann schrillt der Alarm.
Der Kaffee reicht nicht.
Die Maschine macht mich kaputt.
Werkzeug das die Morgenstunde nicht verträgt.
Es ist noch viel zu bald.
Ich decke mich mit der Staffelei zu.
Die Farbe ist noch nicht trocken.
Verbindet mich mit dem Gemälde.
Ich werde meine eigene Kreation.

Kurz stelle ich mir vor wie ich mich selbst ausstelle.
“Darf ich vorstellen? Das Ergebnis meines Schaffens.
Ich!”
Deprimierend.
Stehe jetzt in einer Ecke einer Ausstellung.
– sanados

Die Autofahrt

Wie die Felder am Fenster vorbei ziehen.
All die neuen Eindrücke die man am Steuer verpasst.
Die Welt beobachten.
Ich mache es mir auf der Rückbank gemütlich.
Füsse ausstrecken und zurückfallen lassen.
Ein schönes Gefühl.
Eine sehr angenehme Reise.
Ohne sich auf die Strasse zu konzentrieren.
Einfach die Gedanken schweifen lassen.
Die Augen schließen und auf eine Reise gehen.
Nur das Herz blutet noch immer.
Es war eine gute Idee von dem Fahrersitz
auf die Rückbank zu klettern.
– sanados

Schrei nach Hilfe

Keine Ziele.
Keine Perspektive.
Ein Schrei nach Hilfe.
Der Alkohol antwortete auf den Ruf.
Aber er hilft nicht.
Er betäubte.
Und sie kam zurück.

Ein Schrei nach Hilfe.
Die Drogen antworteten auf den Ruf.
Aber auch sie halfen nicht.
Auch sie betäubten.
Zur falschen Zeit.
Ein Schrei nach Hilfe.
Wir antworten.
Wir fanden ein bewustloses Mädchen.
Und wir halfen.
Wir verbanden ihre Wunden.
Wir gaben ihr Hoffnung.
Wir gaben ihr Geborgenheit.
Und sie weinte.
Seit langem ehrliche Tränen.
Und dann lächelte sie.

Was für ein schönes Ende.
Wenn es hier auch enden würde.
doch das Leben spielt selten wie wir es wollen.
Sie verlier ihren Weg wieder.

Keine Ziele.
Keine Perspektiven.
Und sie erinnerte sich daran wer ihr geholfen hatte.
Nur hätte sie doch nur anrufen müssen.
Warum hat sie nicht angerufen?
Ein Schrei nach Hilfe.
Wieder hörten wir den Ruf.
Und wieder antworteten wir.
Wir fanden ein Mädchen mit Überdosis.

Ich werde die Hand die mich am Hemd hielt nie wieder vergessen.
Und ihren Schrei nach Hilfe der in ihren Augen stand.
Die Augen, die dann verblasten,
die Hand, die sich löste.
Den Kampf den wir verloren haben.
– sanados

Der erste Blick

Öffne die Augen.
Nur einen Spalt.
Lass dich blenden.

Blenden von dem Licht und der Welt.
Blenden von den Schatten.

Du wirst es sehen.
Du kannst es sehen.
Du musst es sehen!
Nie gesehenes erleben.

Kein Dunkel mehr, nie mehr.
Merke was du verpasst hast.

Durch all diese neue Umgebung streifen und irren.
Wärme, Kälte.
Wie wunderschön.
– sanados

Neben dem Feuer

Neben dem Feuer

Neben dem Feuer stehen.
Hinein blicken in das Lodern der Flammen.
Die Wärme spüren die davon ausgeht.
Die Augen schliessen und das Knistern hören.
Noch einmal träumen.
Noch einmal erinnern.
Dann einen Schritt nach vorne machen.
Und sich vom Feuer verzerren lassen.
– sanados

Ich sehe dich schlafen

Ich sehe dich schlafen.

Ich sitze neben dem Bett.
Und sehe zu dir rüber.
Wie du daliegst.
Die Augen geschlossen.
Den Polster in den Armen.
So ruhig, so friedlich.
Hin und wieder bewegst du dich leicht.
Nur ein wenig, ganz sanft.
Streichst mit der Hand über den Polster.
So zart und lieblich.
Ich hoffe du träumst süss.
Du siehst aus wie ein Engel.
Gute Nacht mein Engel.
– sanados

Sieh mir in die Augen

Sieh mir in die Augen

Sieh mir in die Augen und sage mir was Du siehst?
Siehst Du Hoffnung in meinen Augen?
Oder vielleicht Zufriedenheit?
Wenigstens Unzufriedenheit?
Siehst Du Liebe oder Hass?
Findest Du Vertrauen in meinen Augen?
Nein?
Was siehst Du in meinen Augen?
Siehst Du nichts in meinen Augen?
Warum siehst Du nichts in meinen Augen?
Du mußt etwas sehen.
Ich selbst habe schon so viel gesehen in meinem Leben.
Du hast recht.
Ich habe so vieles gesehen, das nie ein Mensch sehen sollte.
– sanados